Ausbilderschein und AEVO Prüfung:
Fragen, Vorbereitung, Prüfung online üben
Wie verläuft die AEVO Prüfung?
„AEVO“ – das ist die Abkürzung für „Ausbilder-Eignungsverordnung“. Sie bildet zusammen mit dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) die rechtliche Grundlage für Ausbilderinnen und Ausbilder: Damit du ausbilden darfst, benötigst du den Nachweis der berufs- und arbeitspädagogischen Eignung. Diese Eignung ist grundsätzlich mit einer Prüfung nach der AEVO nachzuweisen.
Solch eine Prüfung kannst du bei einer zuständigen Stelle ablegen, beispielsweise deiner für dich zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK). Oft wird anstatt AEVO auch von „Ausbildung der Ausbilder“ (AdA) und statt „AEVO Prüfung“ von „AdA-Schein“, „Ausbilderschein“ oder „Ausbildereignungsprüfung“ gesprochen.
Du bereitest dich auf die AEVO Prüfung vor und willst dich dafür anmelden? Dann warte lieber nicht zu lange, denn die Kapazitäten pro Prüfungstermin sind begrenzt. Wir empfehlen dir, dich drei bis vier Monate vor der jeweiligen schriftlichen Prüfung bei deiner zuständigen IHK anzumelden.
Welche Fragen kommen in der AEVO Prüfung vor?
Die AEVO Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil, in denen du deine berufs- und arbeitspädagogische Eignung nachweisen sollst. Diese Eignung umfasst die Kompetenz zum selbstständigen Planen, Durchführen und Kontrollieren der Berufsausbildung in folgenden vier Handlungsfeldern:
- Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
- Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
- Ausbildung durchführen
- Ausbildung abschließen
Im schriftlichen Teil erwarten dich zunächst 80 Multiple-Choice-Fragen. Der praktische Teil, auch „mündliche Prüfung“ genannt, besteht dann aus einer 15-minütigen Präsentation oder einer 15-minütigen Durchführung sowie einem ebenfalls 15-minütigen Fachgespräch. Das heißt, du kannst dich zwischen einer Präsentation und einer Durchführung entscheiden. Die Grundlage dafür ist eine berufstypische Ausbildungssituation.
Ausbildungsvoraussetzungen prüfen und Ausbildung planen
Im Handlungsfeld 1 geht es darum, die Ausbildungsvoraussetzungen zu prüfen und die Ausbildung zu planen.
Typische Themen:
- Vorteile und Nutzen betrieblicher Ausbildung darstellen
- Betrieblichen Ausbildungsbedarf planen
- Strukturen des Berufsbildungssystems erklären
- Ausbildungsberufe für den Betrieb auswählen
- Eignung des Betriebes für die Ausbildung prüfen
Ausbildung vorbereiten und bei der Einstellung von Auszubildenden mitwirken
Das Handlungsfeld 2 beinhaltet, die Ausbildung unter Berücksichtigung organisatorischer sowie rechtlicher Aspekte vorzubereiten.
Typische Themen:
- Betriebliche Ausbildungspläne erstellen
- Betriebliche Interessenvertretungen berücksichtigen
- Auszubildende auswählen
- Berufsausbildungsvertrag vorbereiten
Ausbildung durchführen
Im Handlungsfeld 3 geht es darum, selbstständiges Lernen in berufstypischen Arbeits- und Geschäftsprozessen handlungsorientiert zu fördern.
Typische Themen:
- Auszubildende motivieren
- Probezeit organisieren, gestalten und bewerten
- Betriebliche Lern- und Arbeitsaufgaben entwickeln und gestalten
- Ausbildungsmethoden und -medien einsetzen
- Soziale und persönliche Entwicklung von Auszubildenden fördern
- Leistungen feststellen und bewerten
Ausbildung abschließen
Handlungsfeld 4 enthält, die Ausbildung zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen und Auszubildenden Perspektiven für ihre berufliche Weiterentwicklung aufzuzeigen.
Typische Themen:
- Auszubildende auf die Abschlussprüfung vorbereiten
- Anmeldung der Auszubildenden zur Abschlussprüfung
- Schriftliche Zeugnisse erstellen
- Auszubildende über Entwicklungswege und Weiterbildungsmöglichkeiten informieren
AEVO Prüfung üben: eTrainer-Onlinetest (25 Minuten)
Beginne lieber bereits frühzeitig mit der Vorbereitung auf deine AEVO Prüfung: Wer rechtzeitig mit der Vorbereitung beginnt, muss keine Lücken lassen und kann die Prüfungsvorbereitung zielorientiert und planmäßig angehen. Wann genau der optimale Zeitpunkt ist, mit dem Lernen zu starten, ist individuell verschieden und hängt auch davon ab, wie viele Lernstunden dir in der Woche zur Verfügung stehen.
Eine Anmeldung zur Ausbildereignungsprüfung sollte übrigens so früh wie möglich erfolgen – spätestens zwei bis drei Monate vorher. Den genauen Anmeldeschluss, Anmeldevordrucke und Informationen über zusätzlich einzureichende Unterlagen, wie etwa das Konzept einer Ausbildungssituation, und Nachweise solltest du rechtzeitig bei deiner zuständigen IHK einholen. Die meisten IHKs bieten inzwischen auch die Möglichkeit einer Online-Anmeldung an.
Welche Fragen kommen im praktischen Teil der AEVO Prüfung vor?
Der praktische Teil der AEVO Prüfung, umgangssprachlich auch „mündliche Prüfung“ genannt, besteht aus:
- einer 15-minütigen Präsentation oder
- einer 15-minütigen Durchführung und
- einem 15-minütigen Fachgespräch
Im Vorfeld überlegst du dir eine berufstypische Ausbildungssituation und entwickelst ein Unterweisungskonzept. Du entscheidest selbst, ob du den Prüfern dein Konzept mit einer Präsentation oder einer Durchführung vorstellst. In der Einladung zur Prüfung steht, welche Hilfsmittel (z. B. Flipchart, Whiteboard) für die Präsentation zur Verfügung stehen. Wählst du die Durchführung, sollte deine Kleidung zur Ausbildungssituation passen. Im Fachgespräch begründest du dann die Wahl der Ausbildungssituation und erklärst dein Vorgehen.
Die Präsentation im praktischen Teil der AEVO Prüfung
Für die Entscheidung zwischen Präsentation und Durchführung sind Ausbildungssituation und Unterweisungsmethode ausschlaggebend: Bei einem Lehrgespräch oder der Projektmethode bietet sich die Präsentation an. Berücksichtige aber auch deine persönlichen Vorlieben: Liegt dir die theoretische Beschäftigung mit den Ausbildungsinhalten ebenso wie die praktische, steht einer Präsentation nichts im Weg. Die drei Teile der Präsentation sind:
- Einleitung (ca. drei Minuten)
- Hauptteil (ca. neun Minuten)
- Zusammenfassung (ca. drei Minuten)
Bei der Präsentation unterstützt du deinen Vortrag durch den Einsatz verschiedener Medien wie Flipchart, Whiteboard oder Pinnwand. Kläre im Vorfeld ab, welche Hilfsmittel dir zur Verfügung gestellt werden.
Die Durchführung im praktischen Teil der AEVO Prüfung
In der Durchführung simulierst du eine berufstypische Ausbildungssituation und trittst dabei als Ausbilder auf. Die Rolle des Auszubildenden übernimmt meist ein Kollege oder ein Mitglied des Prüfungsausschusses. Fünf Punkte sind zu beachten:
- Thema
- Lernziele
- Adressatenanalyse
- Durchführung
- Lernerfolgskontrolle
Für die Vermittlung komplexer Tätigkeiten eignet sich die Durchführung oft besser als die rein theoretische Präsentation. Mit einer guten Vorbereitung kannst du deine pädagogische Eignung in der Durchführung anschaulich unter Beweis stellen.
Das Konzept für den praktischen Teil der AEVO Prüfung
Beim Erstellen eines Konzepts orientierst du dich am Ausbildungsrahmenplan des jeweiligen Berufs. Die Anforderungen in puncto Format und Umfang stehen meist in der Einladung zur AEVO Prüfung oder auf der Webseite der Kammer. Diese Punkte gehen in die Bewertung ein:
- Ausbilder
- Thema
- Lernziel
- Adressatenanalyse
- Durchführung
- Lernerfolgskontrolle
Das Konzept wird entweder vor der AEVO Prüfung abgegeben oder zum Prüfungstermin mitgebracht. Mit dabei: der relevante Auszug des Ausbildungsrahmenplans.
Unterweisungsthemen: Beispiele
- Einzelhandel und Verkauf: Schaufenster und Plakatwände fachgerecht plakatieren, Angebots- und Preisplakate anfertigen
- Lebensmittel und Frischwaren: Vorbereitung einer Weinverkostung, fachgerechtes Filetieren eines Fleischstücks
- Drogerie und Kosmetik: Nagellack auftragen, Durchführung einer Parfüm- oder Sonnenschutzberatung
- Verwaltung und Büro: Zahlungseingänge buchen, korrekte Annahme von Anrufen in der Telefonzentrale
- Sonstige Bereiche: Kürzen oder Verlängern eines Uhrenarmbandes, Bespannen eines Tennisschlägers
Die 5 wichtigsten Unterweisungsmethoden
Zur Vermittlung der Lerninhalte gibt es verschiedene Unterweisungsmethoden. Für den praktischen Teil der AEVO Prüfung eignen sich zum Beispiel die Vier-Stufen-Methode oder das Lehrgespräch. Hier sind die wichtigsten Unterweisungsmethoden:
- Vier-Stufen-Methode
- Lehrgespräch
- Rollenspiel
- Projektmethode
- Vortrag
Die einzelnen Unterweisungsmethoden können nicht in jeder beliebigen Ausbildungssituation angewendet werden. Manche Lerninhalte lassen sich zum Beispiel durch einen Vortrag vermitteln, während andere durch die direkte Umsetzung besser verinnerlicht werden können.
AEVO Fachgespräch üben: eTrainer-Onlinetest (kostenlos)
Auf die 15-minütige Präsentation oder Durchführung folgt das Fachgespräch, in dem die Fragen der Prüfer beantwortet werden müssen. Im Fachgespräch solltest du die gängigen Fachbegriffe nennen und erläutern können. Das sind die Kernthemen im Fachgespräch:
- Lernziele und Lernerfolgskontrolle
- Motivation
- Lernbereiche
- Führungsstile
- Lerntypen
- Methoden
- Didaktische Prinzipien
- Schlüsselqualifikationen
- Ausbildungsnachweis
- Gesetze und Verordnungen
Ausbilderschein und AEVO Prüfung: Häufige Fragen und Antworten
Was kostet der Ausbilderschein / AdA-Schein?
Die Kosten für die AEVO Prüfung können je nach Kammer unterschiedlich sein. Sie bewegen sich in der Regel zwischen 80 und 130. Der Betrag muss von den Prüflingen selbst bezahlt werden.
Aus wie vielen Teilen besteht die AEVO Prüfung?
Die AEVO Prüfung besteht aus zwei Teilen: einem dreistündigen schriftlichen Teil und einem 30-minütigen praktischen Teil. Der praktische Teil (umgangssprachlich auch „mündliche Prüfung“) besteht aus einer 15-minütigen Präsentation oder einer 15-minütigen Durchführung sowie einem 15-minütigen Fachgespräch.
Wie viele Fragen werden im schriftlichen Teil gestellt?
Der schriftliche Teil der AEVO Prüfung besteht aus 80 Fragen, die nach dem Multiple-Choice-Prinzip beantwortet werden. Das heißt: Aus mehreren Antwortmöglichkeiten wählst du die richtige aus.
Wie lange dauert der praktische Teil der AEVO Prüfung?
Der praktische Teil (umgangssprachlich auch „mündliche Prüfung“) besteht aus einer 15-minütigen Präsentation oder einer 15-minütigen Durchführung sowie einem 15-minütigen Fachgespräch, dauert also insgesamt eine halbe Stunde.
Was ist besser: Präsentation oder Durchführung?
Für die Entscheidung zwischen Präsentation und Durchführung sind Ausbildungssituation und Unterweisungsmethode ausschlaggebend: Bei einem Lehrgespräch oder der Projektmethode bietet sich die Präsentation an. Berücksichtige aber auch deine persönlichen Vorlieben: Liegt dir die theoretische Beschäftigung mit den Ausbildungsinhalten ebenso wie die praktische, steht einer Präsentation nichts im Weg.
Welche Fragen können im Fachgespräch gestellt werden?
Mit folgenden Beispielfragen musst du im Fachgespräch rechnen:
- Welche Arten von Lernzielen kennen Sie?
- Haben Sie Ihr Lernziel erreicht?
- Welche Unterweisungsmethoden kennen Sie?
- Welche Lerntypen kennen Sie?
- Welche Motivationsformen kennen Sie?
- Welchen Führungsstil haben wir von Ihnen gesehen?
- Welche didaktischen Regeln kennen Sie?
- Was verstehen Sie unter „Schlüsselqualifikationen“?
- Was verstehen Sie unter „beruflicher Handlungskompetenz“?
- Wie heißt das Berichtsheft korrekt?
Werden im Fachgespräch auch Fragen zum schriftlichen Teil gestellt?
Nachdem du die 15-minütige Unterweisung durchgeführt hast, musst du dazu einige Fragen der Prüfer beantworten. Diese Fragen beziehen sich überwiegend auf den praktischen Prüfungsteil und die vorgestellte Unterweisung. Fragen zum schriftlichen Prüfungsteil werden nur selten gestellt.
Finden der schriftliche und der praktische Teil am selben Tag statt?
Die AEVO-Prüfung findet normalerweise an zwei unterschiedlichen Tagen statt (zuerst schriftlich, danach praktisch), und zwar bei den sogenannten „zuständigen Stellen“ – das sind in der Regel die Industrie- und Handelskammern (IHKs) oder die Handwerkskammern (HWKs).
Ist ein Konzept für die praktische Prüfung zwingend erforderlich?
Die genauen Anforderungen zum Konzept stehen meistens in der Einladung zur AEVO Prüfung. Über Art und Umfang entscheiden die zuständigen Stellen – manch eine IHK erwartet gar kein Konzept, andere stellen es den Prüfungsteilnehmern frei, und wieder andere erwarten eine kleine Projektarbeit im Umfang von zehn Seiten.
Wie viele Punkte brauche ich, um die AEVO Prüfung zu bestehen?
Damit du die AEVO-Prüfung bestehst, musst du in beiden Prüfungsteilen mindestens die Note „ausreichend“ erreichen, also zweimal 50 von 100 Punkten. Innerhalb eines Prüfungsverfahrens kann man eine nicht bestandene Prüfung zweimal wiederholen. Ein bestandener Prüfungsteil kann dabei angerechnet werden. Nach der bestandenen AEVO-Prüfung bekommst du im Normalfall zwei Zeugnisse: ein Zeugnis mit der Angabe „bestanden“ und ein weiteres Zeugnis mit der Angabe „bestanden“, der erreichten Punktzahl und den Noten.
Wie oft darf ich einen Prüfungsteil wiederholen?
Innerhalb eines Prüfungsverfahrens kannst du eine nicht bestandene Prüfung zweimal wiederholen. Ein bestandener Prüfungsteil kann dabei angerechnet werden.
Wer kann mir bei Fragen zur AEVO Prüfung weiterhelfen?
Die AEVO-Prüfung wird bei einer zuständigen Stelle abgelegt. Häufig findet man auf der Homepage der jeweiligen Stelle oder Kammer wichtige Informationen zur AEVO-Prüfung. Die Anforderungen der zuständigen Stellen können sehr unterschiedlich sein.
Was ist der Unterschied zwischen AEVO und AdA?
AEVO Prüfung und AdA-Schein bezeichnen dasselbe: die Ausbildereignungsprüfung. Die Abkürzung „AdA“ bedeutet: „ Ausbildung der Ausbilder“. Die Abkürzung „AEVO“ bedeutet: „Ausbilder-Eignungsverordnung“. Diese Verordnung schreibt vor, unter welchen Voraussetzungen eine Person als Ausbilder im Sinne des Berufsbildungsgesetzes anerkannt wird.
Was ist eine zuständige Stelle oder Kammer?
Die zuständige Stelle ist für die Abnahme der Ausbildereignungsprüfung verantwortlich. Zu den zuständigen Stellen zählen:
- Handwerkskammer (für Berufe aus dem handwerklichen Bereich)
- Industrie- und Handelskammer (für kaufmännische Berufe oder Berufe aus dem gewerblich-technischen Bereich)
- Landwirtschaftskammer (für Berufe im Bereich der Landwirtschaft)
- Ärzte-, Zahnärzte-, Tierärzte- und Apothekerkammer (für Berufe aus dem Gesundheitsbereich)
eTrainer: Der Online-Testtrainer für die AEVO Prüfung
Der eTrainer macht dich fit für die Ausbilder-Eignungsprüfung: Mit zahlreichen Übungsaufgaben, kommentierten Lösungen und vielen nützlichen Funktionen steht dem Erfolg im schriftlichen wie im praktischen Teil der AEVO Prüfung nichts mehr im Weg. eTrainer – einfach online üben.
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