Deutsch im Einstellungstest:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben
Wie verläuft der Deutschtest im Auswahlverfahren?
„Bewehrbung“ statt „Bewerbung“, „Interresse“ statt „Interesse“? Wer so schreibt, hat mit seiner Bewerbung höchstwahrscheinlich keine besonders guten Karten. Anschreiben und Lebensläufe, die vor Fehlern strotzen, führen nämlich meist postwendend zur Absage. Auch im Eignungs- oder Einstellungstest spielen Deutschkenntnisse eine entscheidende Rolle, und zwar unabhängig davon, um welche Stelle es geht.
Ein gutes Deutsch brauchst du in nahezu jeder Branche: Kunden beraten, Telefonate führen, Briefe und E-Mails verfassen, Protokolle schreiben – ohne Sprachvermögen geht es nicht. Vor allem für kaufmännische und verwaltende Jobs benötigt man gute Sprachfähigkeiten „in Wort und Schrift“. Handwerkliche und technische Berufe erfordern zumindest ein Grundwissen in Sachen Rechtschreibung und Grammatik.
Erfahrungsbericht: Deutsch im Einstellungstest
Ich arbeite in der Kommunalverwaltung, genauer gesagt in einem Rathaus. Dort absolviere ich eine dreijährige Berufsausbildung zur Verwaltungsfachangestellten. Das A und O in meinem Job sind Kommunikations- und Teamfähigkeit: Es gibt ab und zu einfach Tage, an denen ich nur E-Mails schreibe und Telefonate führe. Darum braucht man für diesen Job nicht nur gute Noten in Mathe, sondern auch noch gute Deutsch- und Englisch-Kenntnisse.Einstellungstest: Schwerpunkt auf Deutsch
Ich lebe in einer ländlichen Region. Arbeits- und Ausbildungsplätze sind hier rar. Dementsprechend viele Schulabgänger haben sich um eine Ausbildung in der Stadtverwaltung beworben. Die besten Bewerber siebte die Kommune mithilfe eines schriftlichen Einstellungstests aus. Einstellungstest und Vorstellungsgespräch fanden am selben Tag hintereinander im Rathaus statt. Letztlich sind zwei Kandidaten übrig geblieben: ein anderer Azubi und ich.
Der Einstellungstest beinhaltete Mathe- und Deutschaufgaben. Wie gut mein Englisch ist, testeten sie im Vorstellungsgespräch. Dafür sprachen wir miteinander einige Sätze auf Englisch. Der Schwerpunkt im schriftlichen Einstellungstest wiederum lag ganz klar auf Deutsch. Es gab zwar 20 Aufgaben. Davon waren aber mehr als die Hälfte Deutschaufgaben. Zum Bearbeiten hatten wir 120 Minuten Zeit. Hilfsmittel waren dazu nicht erlaubt. Das galt selbstverständlich auch für Smartphones und Smartwatches.Diktat schreiben, Texte zusammenfassen
Der Deutschteil des Einstellungstests war wirklich schwer. An manche Aufgaben erinnere ich mich immer noch recht gut: Zunächst haben wir ein Diktat geschrieben. Anschließend sollte ich in einem anderen Text Rechtschreibfehler und falsche Interpunktion korrigieren. Danach kam ein Lückentext dran. Darin fehlten alle möglichen Wörter, die man anhand mehrerer vorformulierter Antworten ergänzen sollte – wohlgemerkt richtig konjugiert und dekliniert.
Bei anderen Aufgaben sollte ich zu vorgegebenen Einzelbegriffen den passenden Oberbegriff finden oder sinnverwandte Begriffe zuordnen. Die härteste Nuss des Einstellungstests war aber schließlich eine Zusammenfassung. Sie zu knacken war gar nicht so einfach. Es ging um drei unterschiedliche Zeitungsberichte zum selben Thema. Daraus musste ich die wesentlichen Informationen herausarbeiten und sie in eigenen Worten wiedergegeben.
Das alles habe ich wohl ganz gut gemacht. Denn nur eine Woche später bekam ich die Zusage zum Ausbildungsplatz.
Emma, Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten
Deutsch im Einstellungstest: Welche Aufgaben kommen vor?
Die Vielfalt an Deutsch-Aufgaben im Einstellungstest ist enorm. Zum Standardprogramm gehören unter anderem Multiple-Choice-Aufgaben: Man erhält eine Frage mit mehreren Antwortvorschlägen – und muss die richtige Lösung markieren. Anders funktionieren Lückentexte: Hier setzt man fehlende Begriffe oder Satzzeichen ein. Als „Königsdisziplinen“ im Deutschtest können Aufsätze und Erörterungen gelten, bei denen man selbstständig längere Texte verfassen muss.
Standardisierte Eignungs- und Einstellungstests sind heute in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst weit verbreitet. Sie kommen zum Zuge, um die Leistungsfähigkeit mehrerer Bewerber schnell und objektiv zu vergleichen. Typische Testbereiche sind Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, Wortschatz, Sprachlogik, inhaltliches Verständnis und Ausdrucksvermögen.
Rechtschreibung
„Das“ oder „dass“? „Seit“ oder „seid“? „Heute morgen“ oder „heute Morgen“ – oder vielleicht „heute morgen“? Die deutsche Rechtschreibung weist so einige Besonderheiten auf, die nicht nur im Einstellungstest Verwirrung stiften können.
Typische Themen:
- Diktat
- Schreibweise von Begriffen
- Groß- und Kleinschreibung
- Zusammen- und Getrenntschreibung
- „s“, „ss“ oder „ß“
Grammatik
Wegweiser durch den Sprachdschungel: Die Grammatik beschäftigt sich mit den Regeln der sprachlichen Verständigung. Und je besser du dich damit auskennst, desto besser kannst du dich ausdrücken.
Typische Themen:
- Konjugieren und deklinieren
- Konjunktionen und Präpositionen
- Satzgrammatik
Zeichensetzung
Satzzeichen machen deutlich, wie ein Satz gegliedert ist und welche Aussage er hat – sofern sie an der richtigen Stelle stehen. Werden Kommas, Bindestriche und Co. wahllos über den Text verteilt, bekommt der Leser Verständnisprobleme.
Typische Themen:
- Kommas setzen
- Kommasetzung erkennen
- Welche Interpunktion stimmt?
Wortschatz
Sprachforschern zufolge muss man nur rund 1.300 Begriffe kennen, um mehr als 85 Prozent aller deutschsprachigen Texte zu verstehen. Mit etwas Vorbereitung lässt sich die Wortschatz-Hürde im Einstellungstest gut meistern.
Typische Themen:
- Sinnverwandte Begriffe (Synonyme)
- Gegenteilige Begriffe (Antonyme)
- Fremdwörter
- Wörter finden
Sprachlogik
Sprachgefühl und Kombinationsgabe stehen im Einstellungstest fast immer auf der Probe. In diesem Abschnitt sollst du beispielsweise Beziehungen zwischen Wörtern untersuchen oder aus gegebenen Aussagen die richtigen Schlüsse ziehen.
Typische Themen:
- Wortanalogien
- Ein Begriff fällt aus der Reihe
- Oberbegriffe
- Schlussfolgerungen
Inhaltliches Verständnis
Einen Text zu lesen, ist das eine – ihn auch wirklich zu verstehen, das andere. In diesem Abschnitt des Einstellungstests sollst du aus vorgegebenen Texten die wichtigsten Informationen herausfiltern.
Typische Themen:
- Inhalte wiedergeben
- Texte analysieren
- Zusammenfassungen
Ausdrucksvermögen
Ein strukturierter Textaufbau, eine logische Argumentation und treffende Formulierungen: In manchen Einstellungstests ist sprachliche Fitness auf hohem Niveau gefragt, um verständliche und überzeugende Texte zu verfassen.
Typische Themen:
- (Kurz-)Aufsätze
- Erörterungen
- Stellungnahmen
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Die Deutsch-Aufgaben im Eignungstest oder Einstellungstest können ziemlich vielfältig sein. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du dich gründlich darauf vorbereitest. Das bedeutet: Frische den relevanten Schulstoff auf, also zum Beispiel dein Wissen zu den Rechtschreibregeln und grammatischen Grundbegriffen. Aktiviere deinen Wortschatz durch passende Lektüre (Zeitungen, Bücher, Magazine …). Finde heraus, welche Aufgabentypen in der Prüfung auf dich warten und mache dich mit der ungewohnten Testsituation vertraut.
Wahrscheinlich wird dir trotz gründlicher Vorbereitung nicht jede Aufgabe im Einstellungstest leichtfallen. Kein Grund zur Panik! Ein Tipp, um klaren Kopf zu bewahren: Lies dir die Aufgabenstellung genau durch, im Zweifel auch mehrfach. Nimm dir die Zeit, um die Frage richtig zu verstehen. Und wenn du nach einigem Überlegen immer noch nicht weiter weißt: Überspringe die Aufgabe lieber erst einmal – und bearbeite sie später. Am Ende des Einstellungstests kannst du dann überprüfen, ob du auch wirklich alles beantwortet hast.
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