Einstellungstest Chemielaborant / Chemielaborantin:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben
Wie verläuft der Einstellungstest für Chemielaboranten?
Wenn es in der Chemieindustrie um die Qualitätssicherung und Entwicklung neuer Produkte geht, kommt das Know-how von Chemielaboranten ins Spiel. In Laboren unterstützen sie Chemiker bei der Forschung und der Entwicklung chemischer Produkte wie Arzneimittel, Kunststoffe oder Kosmetika. Neben Messungen, Analysen und Tests ist auch die Dokumentation der Ergebnisse Teil des Jobs. Wer sich für eine Ausbildung als Chemielaborant entscheidet, kann sich auf einen abwechslungsreichen und anspruchsvollen Job freuen, in dem Teamfähigkeit, Fachwissen und handwerkliches Geschick zählen.
Um die Eignung der Bewerber zu ermitteln, nutzen viele Unternehmen einen schriftlichen Einstellungstest, der meist am PC stattfindet. Dabei können ähnliche Aufgaben wie in der Schule auftauchen, aber auch Neues und Ungewohntes. Deshalb ist gründliche Vorbereitung angesagt, wenn du im Einstellungstest punkten willst.
Erfahrungsbericht: Einstellungstest Chemielaborant / Chemielaborantin
Als ich meinen Realschulabschluss in der Tasche hatte, war die Zeit gekommen, mich für einen Beruf zu entscheiden, der zu mir passt. In der Schule hatten mir die naturwissenschaftlichen Fächer immer Spaß gemacht, und bei einem Berufswahltest wurde mir die Ausbildung zur Chemielaborantin vorgeschlagen. Nachdem ich mich noch über verschiedene andere Berufe informiert hatte, entschied ich mich schließlich für diese Ausbildung. Ich habe mich dann bei einem großen Chemiekonzern beworben, der als Arbeitgeber einen guten Ruf hat. Ein weiterer Vorteil war, dass es einen Standort in unserer Stadt gab.
Online-Test
Ich habe mich dann online über die Website beworben und bekam kurz darauf eine Einladung zum Online-Test, den alle Bewerber unabhängig von der gewünschten Ausbildung absolvieren müssen. Dieser Test dauerte ungefähr eine halbe Stunde und beinhaltete Mathe- und Deutsch-Aufgaben, die so ähnlich auch im späteren Einstellungstest drankamen.
Einstellungstest
Nachdem ich den Online-Test bestanden hatte, wurde ich dann zum Einstellungstest vor Ort eingeladen, der ebenfalls am PC durchgeführt wurde und zwei Stunden gedauert hat. Wir waren circa 20 Bewerber und wurden von zwei Personalerinnen sehr freundlich empfangen. Nach der Begrüßung wurde der Test kurz erklärt, und dann ging es auch schon los.
Im ersten Teil des Tests ging es um Allgemeinwissen, gemischt mit ein paar chemiebezogenen Fragen, die aber recht einfach waren. Zum Beispiel wurde nach der chemischen Formel von Wasser gefragt. Ansonsten ging es auch um Politik und Geschichte: Das Ende des zweiten Weltkriegs, der Name des Bundespräsidenten usw. Dieser Einstieg hat mir ein bisschen die Aufregung genommen, und ich konnte eigentlich alles gut beantworten. Geholfen hat natürlich auch, dass es Multiple-Choice-Aufgaben waren und man immer mehrere Antwortvorschläge hatte. Das war bei fast allen Aufgaben im Einstellungstest so.
Mathematik fiel mir auch ziemlich leicht – was sicher daran lag, dass ich für den Einstellungstest vorher ausgiebig trainiert hatte. Von Grundrechenarten über Zins- und Prozentrechnung bis hin zu Gleichungen mit einer Variablen war alles Mögliche dabei. Auch Textaufgaben kamen dran. Die konnte man meistens mit einer einfachen Dreisatzrechnung lösen.
Als nächstes wurden Deutsch- und Englischkenntnisse geprüft. Der Deutschteil bestand aus einem Lückendiktat. Über Kopfhörer wurde ein Text vorgelesen, den wir zum Teil auf dem Bildschirm sehen konnten. Die fehlenden Wörter mussten dann in die Lücken eingetragen werden. Im Englischteil musste man die richtige Übersetzung bestimmter Begriffe anklicken, und bei ein paar Aufgaben musste man Verben in verschiedenen Zeitformen angeben.
Dann ging es mit logischem und visuellem Denkvermögen weiter. Die Aufgaben waren teilweise ziemlich knifflig – ohne Vorbereitung hätte ich hier wohl versagt. Es gab zum Beispiel Zahlen- und Figurenreihen, die man fortsetzen sollte. Dabei muss man immer die Regel hinter der Aufgabe herausfinden. In der Vorbereitung hatte ich anfangs große Probleme damit, aber mit der Zeit ging es dann besser, und im Test lief es dann auch ganz gut. Dann gab es noch Abbildungen von Zahnrädern und ähnlichem, zu denen man Fragen beantworten musste. Zum Beispiel musste man sagen, in welche Richtung sich ein bestimmtes Zahnrad bewegt.
Im letzten Teil ging es dann um Konzentration – man musste in ziemlich kurzer Zeit bestimmte Elemente auf einer Seite markieren, zum Beispiel alle Bs im sogenannten b/q-Test. Das kannte ich schon aus der Vorbereitung. Dabei kann man gar nicht rechtzeitig fertig werden. Es geht vor allem darum, dass man sich nicht stressen lässt und ruhig und konzentriert bleibt.
Vorstellungsgespräch
Ich fand den Einstellungstest insgesamt schon anspruchsvoll, aber da ich mich gut vorbereitet hatte, war ich zuversichtlich und hatte ein gutes Gefühl. Nach ein paar Tagen wurde ich dann auch zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Gesprächspartner waren sehr freundlich und stellten Fragen zu meiner Motivation, meinen Stärken und Schwächen sowie meinem bisherigen Werdegang.
Das Gespräch war insgesamt sehr angenehm und ich hatte das Gefühl, dass ich mich gut präsentieren konnte. Wenige Tage später bekam ich die Zusage und freute mich sehr darüber, die Ausbildung zum Chemielaboranten beginnen zu können. Rückblickend kann ich sagen, dass die Vorbereitung auf den Einstellungstest sehr wichtig war. Ich würde jedem, der sich für eine Ausbildung zum Chemielaboranten bewirbt, raten, sich intensiv vorzubereiten.
Saskia, 18 Jahre
Einstellungstest Chemielaborant/ Chemielaborantin: Welche Aufgaben kommen vor?
Wer Chemielaborant werden möchte, darf im Einstellungstest mit einer breiten Themenpalette rechnen. Allgemeinwissen und fachbezogene Fragen gehören meist ebenso dazu wie eine Überprüfung deiner Deutsch- und Englischkenntnisse. Ohne Mathematik ist ein Chemielaborant aufgeschmissen, also werden deine Rechenkünste geprüft. Neben logischem und visuellem Denkvermögen sind auch Konzentration und Merkfähigkeit typische Themen.
Im Regelfall sind die Aufgaben im Einstellungstest für Chemielaboranten nach dem Multiple-Choice-Prinzip gestaltet. Es kann aber auch vorkommen, dass du Antworten selbst formulieren oder Ergebnisse eintragen musst. Der Test wird meist am PC absolviert, und zwar entweder vor Ort oder als Online-Test von zu Hause aus. Informationen zum Ablauf bekommst du in der Einladung oder durch Rückfragen beim Unternehmen.
Allgemeinwissen
Ein gewisses Maß an Allgemeinbildung gehört auch für Chemielaboranten einfach dazu. Neben naturwissenschaftlichen Aufgaben können im Einstellungstest auch Fragen aus dem Bereich Politik, Geschichte und Gesellschaft auf dich zukommen.
Typische Themen:
- Biologie und Chemie
- Physik und Technik
- Politik und Gesellschaft
Fachbezogenes Wissen
Als angehender Chemielaborant solltest du schon eine Vorstellung davon haben, was dich in Beruf und Betrieb erwartet. Wenn du dein Schulwissen ein wenig auffrischst und dich über deinen Wunscharbeitgeber informierst, hast du in diesem Testteil gute Chancen.
Typische Themen:
- Technisches Verständnis
- Physikalisch-chemische Grundkenntnisse
- Wissen über das Unternehmen
Mathematik
In der Ausbildung bist du ohne Mathekenntnisse aufgeschmissen – und später im Job sowieso. Tipp: Wiederhole Textaufgaben mit Dreisatz oder Prozentrechnung sowie die Grundrechenarten, um fit für den Einstellungstest zu werden.
Typische Themen:
- Bruchrechnung
- Maße und Einheiten umrechnen
- Textaufgaben (Dreisatz, Prozentrechnung)
Sprachbeherrschung
Im Einstellungstest für Chemielaboranten wird nicht zuletzt gecheckt, ob du dich klar ausdrücken kannst und die deutsche Rechtschreibung und Grammatik beherrschst – schließlich ist gute Kommunikation für das Arbeiten im Team eine wichtige Voraussetzung.
Typische Themen:
- Wortschatz
- Kommasetzung
- Groß- und Kleinschreibung
Englischkenntnisse
Englische Fachbegriffe sind in der Produktion keine Seltenheit. Auch im Umgang mit internationalen Kunden und Kollegen kommen dir Sprachsicherheit und ein breiter Wortschatz zugute. Im Einstellungstest darfst du beides unter Beweis stellen.
Typische Themen:
- Rechtschreibung und Grammatik
- Wortschatz
- Sprachgefühl
Logisches Denkvermögen
Unternehmen wünschen sich Mitarbeiter, die analytisch denken und logisch schlussfolgern können. Zur Überprüfung dieser Fähigkeiten warten sprachliche und numerische Aufgaben auf dich. Die lassen sich schlecht auswendig lernen, aber sehr gut trainieren.
Typische Themen:
- Wortanalogien
- Schlussfolgerungen
- Zahlenreihen
Visuelles Denkvermögen
Was Figuren spiegeln mit der Arbeit als Chemielaborant zu tun hat? Ganz einfach: Für beides brauchst du räumliche Vorstellungskraft und praktische Intelligenz. Trainieren lohnt sich: Hast du das Prinzip einer Aufgabe durchschaut, ist sie so gut wie gelöst.
Typische Themen:
- Figurenreihen und Matrizen
- Würfelaufgaben
- Drehungen und Spiegelungen
Konzentration und Merkfähigkeit
Als Chemielaborant bzw. Chemielaborantin trägst du im Labor die Verantwortung für einen reibungslosen Ablauf. Schon im Einstellungstest musst du deshalb zeigen, dass du auch in hektischen Situationen einen kühlen Kopf bewahrst und präzise arbeitest.
Typische Aufgaben:
- Elemente suchen und zählen
- Zahlen und Symbole zuordnen
- Texte, Zeichen, Grafiken einprägen
Einstellungstest Chemielaborant / Chemielaborantin üben: eTrainer-Onlinetest (kostenlos)
Für ein optimales Ergebnis im Einstellungstest empfiehlt es sich, im Vorfeld alle relevanten Infos zu sammeln. Hierzu kannst du einen Blick auf die Website des Unternehmens werfen oder dich telefonisch erkundigen, um ein Verständnis für die Inhalte und Abläufe zu erlangen. Durch eine gezielte Vorbereitung trainierst du genau das, worauf es in den Testaufgaben ankommt. Den Einstellungstest kannst du so gelassen und konzentriert anzugehen.
Achte bei der Vorbereitung darauf, unter realistischen Bedingungen zu üben. Verzichte auf Hilfsmittel, die du im Test nicht verwenden darfst, und setze für alle Aufgaben Zeitlimits. So bekommst du ein Gefühl für das Arbeiten unter Zeitdruck. Ein Lernplan mit festen Übungszeiten hilft dir, Struktur in die Vorbereitung zu bringen und den Überblick zu behalten. Weniger hilfreich: Lösungen auswendig lernen. Deine Übungsaufgaben werden im Einstellungstest nicht 1:1 vorkommen. Konzentriere dich besser auf Lösungswege und Strategien.
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