Einstellungstest Medizinische Fachangestellte:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben

Nachdem ich vor drei Jahren meinen Realschulabschluss gemacht hatte, war mir klar, wie es weitergehen sollte. Im Schulpraktikum hatte ich schon erste Erfahrungen in einer Arztpraxis sammeln können, und jetzt wollte ich unbedingt die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten machen. Die Ärztin, bei der ich das Praktikum gemacht hatte, war kurz danach in Pension gegangen. Die Praxis wurde von einer jüngeren Ärztin übernommen. Ich hatte also keinen „Bonus“ wegen des Praktikums und musste mich zuerst einmal im Einstellungstest beweisen.

Einstellungstest

Die Prüfung fand in einem recht kleinen Raum statt. Das war kein Problem, weil wir insgesamt nur fünf Teilnehmer waren. Jeder saß an einem einzelnen Tisch. Der Einstellungstest war kein Computertest, sondern wurde ganz klassisch mit Stift und Papier geschrieben. Die meisten Aufgaben waren aber Multiple Choice, sodass man nicht viel schreiben musste. Zur Bearbeitung hatten wir eine Stunde Zeit.

Die ersten Fragen fielen mir gleich relativ schwer, was aber vor allem an meiner Aufregung lag. Weil im Bereich Allgemeinwissen alles Mögliche drankommen kann, hatte ich mir vorher schon Sorgen gemacht, und war im Einstellungstest dann sehr unsicher. Es wurden aber Dinge gefragt, die ich auch gelernt hatte: Zum Beispiel, wer den Bundespräsidenten wählt, und wie die deutsche Verfassung heißt. Im Endeffekt habe ich auch alles gut beantworten können.

Bei den folgenden Fragen zum fachbezogenen Wissen war ich wiederum zuversichtlich: In Biologie war ich in der Schule eine richtige Streberin, und die meisten Fragen kamen logischerweise aus diesem Bereich. Dass ich mein Schulwissen in der Vorbereitung auf den Einstellungstest noch einmal aufgefrischt habe, hat sich in diesem Teil auf jeden Fall gelohnt.

Deutsch wurde auch geprüft. In den Aufgaben ging es darum, für ein bestimmtes Wort die richtige Schreibweise zu erkennen. Weil ich eine Leseratte bin und mir Rechtschreibung leichtfällt, hatte ich hier überhaupt keine Probleme und musste nie lange überlegen. Für die Englisch-Vokabeln, die abgefragt wurden, habe ich zwar etwas länger gebraucht, aber das hat auch gut geklappt.

Im Mathe-Teil des Einstellungstests gab es im Wesentlichen zwei Aufgabentypen. Beim ersten Typ ging es darum, Einheiten umzurechnen, also zum Beispiel Kilometer in Zentimeter. Die anderen Aufgaben waren Textaufgaben, in denen man meistens den Dreisatz anwenden musste. Prozentrechnung war auch dabei. Dieser Teil war von der ganzen Prüfung der schwierigste. Mathe liegt mir aber auch nicht besonders, vielleicht ging es den anderen mit diesem Teil besser. Weil ich vorher richtig viel trainiert hatte, kam ich trotzdem ganz gut klar.

Im Bereich Logik musste man Meinungen von Tatsachen unterscheiden und Zahlenreihen fortsetzen. Dabei wird zum Beispiel immer eine bestimmte Zahl addiert, und wenn man diese Zahl gefunden hat, ergibt sich die Lösung wie von selbst.

Visuelles Denkvermögen war auch eine Testkategorie, und zwar mit Würfelaufgaben und Figurenmatrizen. Ein paar Aufgaben zu Konzentration und Merkfähigkeit gab es zum Schluss auch noch.

Vorstellungsgespräch

Nach dem Einstellungstest hatte ich auch noch ein kurzes Vorstellungsgespräch mit der Ärztin. Dabei sollte ich zuerst ein bisschen was von mir erzählen, zum Beispiel, was ich so für Hobbies habe. Ansonsten ging es dabei vor allem um meine Zeit im Praktikum. Da wollte sie so ein bisschen herausfinden, was ich mir aus der Zeit gemerkt habe. Sie war aber superlieb und es war ein richtig lockeres Gespräch, sodass sich meine Aufregung ganz schnell gelegt hat.

Nach ein paar Tagen bekam ich dann eine Mail von ihr, in der sie mir zum bestandenen Einstellungstest gratulierte und mir einen Ausbildungsplatz anbot. Ich war natürlich überglücklich, dass ich mein Ziel erreicht hatte.

Sarah, 19 Jahre