Visuelles Denken im Einstellungstest:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben
Visuelles Denken: Wie verläuft der Einstellungstest?
Visuelles Denken gehört vielerorts zum notwendigen Rüstzeug. Ob im Handwerk oder in der Industrie, in Kreativberufen oder technischen Studiengängen, überall lauern visuelle Herausforderungen: Wie sehen zum Beispiel Gegenstände aus, wenn man sie aus verschiedenen Perspektiven betrachtet? Welche Dinge passen zueinander – und welche fallen aus der Reihe?
Folgerichtig kommt kaum ein Eignungs- oder Einstellungstest ohne grafische Testaufgaben aus. Und die stellen dein visuelles Denken in all seinen Erscheinungsformen gründlich auf die Probe: Hier zählt kein angelesenes Wissen, sondern räumliche Vorstellungskraft, ein geschultes Beobachtungsvermögen und das nötige Quäntchen Abstraktionsfähigkeit.
Meist verlaufen solche Tests heute natürlich computergestützt, das heißt du arbeitest am Rechner, mit Maus und Tastatur, vor einem Monitor.
Erfahrungsbericht: Visuelles Denken im Einstellungstest
Ich bin angehender Bauingenieur, genauer gesagt dualer Student des Bauingenieurwesens. Ich studiere jetzt im zweiten Semester, stehe also immer noch am Anfang meines 3,5-jährigen Bachelor-Studiums. Bisher gefallen mir die Arbeit im Betrieb und das Studium an der dualen Hochschule gut. Dass man von mir einiges erwartet, habe ich schon im Auswahlverfahren meines Arbeitgebers gemerkt: Einstellungstests, Assessment Center und Vorstellungsgespräch – es war das volle Programm.
Der PC-Einstellungstest an sich war sehr mathematisch und technisch, mit einigen Aufgaben zum visuellen Denken. Dabei ging es vor allem um räumliches Vorstellungsvermögen, Flächen und Formen. Um die rund 30 Aufgaben zu lösen, hatten wir 30 Minuten Zeit.Räumliches Denken: Würfelaufgaben und Co.
Einer der umfangreichste Fragenblöcke zum visuellen Denken waren die Würfelaufgaben: Man erhielt jeweils die Abbildung eines Würfels und sollte ihn im Kopf auf eine bestimmte Art und Weise drehen oder kippen. Am Ende sollte man herausfinden, welche Seiten des Würfels nach den ganzen Drehungen und Kippungen nun zu sehen wären. Um mir die Arbeit zu erleichtern, habe ich mir auf die Schnelle ein paar Skizzen auf Papier gemacht. In anderen Aufgaben ging es darum, Flächen von dreidimensionalen Objekten zu zählen, die zum Teil recht fantasievoll konstruiert waren.
Die Aufgaben zum räumlichen Vorstellungsvermögen, die es wirklich in sich hatten, waren die Faltvorlagen: Man sieht einen aufgefalteten Körper (Quader, Würfel, andere Formen) mit einem Muster. Darunter erscheinen mehrere zusammenfaltete Körper mit sehr ähnlichen Mustern. Nun soll man entscheiden, welche der unteren Abbildungen mit dem aufgefalteten Körper darüber übereinstimmt. Das Schwierige dabei war die große Ähnlichkeit zwischen den Mustern. Dafür braucht man dann nicht mehr nur ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, sondern auch eine gewisse Sorgfalt.
Der Teil zum visuellen Denken im Einstellungstest bestand übrigens komplett aus Multiple-Choice-Aufgaben. Der Test war insgesamt ziemlich schwierig, aber die visuellen Aufgaben habe ich ganz gut hinbekommen.Timer läuft mit: Arbeiten unter Zeitdruck
Obwohl es insgesamt ganz gut lief, hatte ich an manchen Stellen so meine Probleme. Gestresst haben mich aber nicht die Aufgaben an sich, sondern etwas anderes: Während des Einstellungstests war in der rechten oberen Ecke des Monitors ein Timer eingeblendet, der die verbleibende Bearbeitungszeit angezeigt hat. Und dadurch fühlte man sich eigentlich dauernd unter Zeitdruck. Das hat mich manchmal ziemlich aus dem Konzept gebracht, wenn ich gerade bei einer Aufgabe nicht weitergekommen bin. Diese Aufgaben habe ich dann zunächst lieber übersprungen und erst am Ende bearbeitet – das war bei meinem Einstellungstest nämlich möglich.
Marcel, dualer Student Bauingenieurwesen
Welche Aufgaben zum visuellen Denken kommen im Einstellungstest vor?
Von kleineren Zeichnungen oder schnellen Skizzen einmal abgesehen: Die gängigen Einstellungstest-Aufgaben zum visuellen Denken sind zum Großteil Multiple-Choice-Aufgaben. Dahinter verbergen sich Fragestellungen mit mehreren vorformulierten Lösungsvorschlägen – du musst hier also nur noch eine oder mehrere Antworten auswählen. Wobei sich das „nur noch“ nicht auf die Schwierigkeit bezieht: Auch Multiple-Choice-Tests können es ganz schön in sich haben.
Ganz grob kann man visuelle Testaufgaben in fünf Kategorien unterteilen: räumliche Wahrnehmung (dreidimensionaler Raum), Flächen und Formen (zweidimensionale Ebene), visuelle Logik (Muster und Reihen), Erinnerungsvermögen (Merkfähigkeit von Bildern) und Konzentration (Verarbeitung visueller Informationen). Wobei viele Aufgaben relativ ähnlich funktionieren. Allgemein gefragt sind ein gutes Vorstellungsvermögen und ein scharfes Auge für visuelle Details.
Räumliche Wahrnehmung
Aufgaben zur räumlichen Wahrnehmung konfrontieren dich mit dreidimensionalen Körpern: Baue zum Beispiel Faltvorlagen zusammen, drehe und kippe Würfel oder wechsle im Geiste den Blickwinkel und stelle dir etwas vor, was du (noch) nicht siehst.
Typische Themen:
- Würfelaufgaben
- Perspektive wechseln
- Faltvorlagen
- Außenflächen zählen
Flächen und Formen
In dieser Kategorie bekommst du es mit zweidimensionalen Formen und Flächen zu tun: Untersuche gedrehte oder gespiegelte Figuren, ordne Bildausschnitte richtig zu oder füge Einzelteile zu einer Grundform zusammen.
Typische Themen:
- Spiegelungen
- Bildausschnitte zuordnen
- Figuren drehen
- Formen puzzeln
Visuelle Logik
Figurenreihen, Analogien, Matrizen – viele visuelle Testaufgaben erfordern nicht nur ein „gutes Auge“, sondern auch Scharfsinn und Abstraktionsvermögen. Die Fähigkeit, Zusammenhänge und Regelmäßigkeiten zu erkennen, ist generell sehr gefragt.
Typische Themen:
- Figurenreihen und -matrizen
- Visuelle Analogien
- Schaubilder und Diagramme
- Technische Skizzen
Konzentrationsvermögen
Bei visuellen Konzentrationsaufgaben musst du ganz genau hinsehen – und zwar in Höchstgeschwindigkeit. Denn hier hast du nur wenig Zeit zur Verfügung, um dich in einem Wirrwarr von Linien, Mustern oder Figuren zurechtzufinden.
Typische Themen:
- Objekte zählen
- Geknickte Linien
- Laufpfade verfolgen
- Muster wiederfinden
Erinnerungsvermögen
Puh, was war das nochmal? Visuelle Merkaufgaben konfrontieren dich mit Informationen in Bildform, die du dir möglichst vollständig einprägen sollst. Anschließend folgt eine Abfragerunde, in der du die eingeprägten Details wiedergibst.
Typische Themen:
- Figuren merken
- Bildergeschichte einprägen
- Personenporträts merken
- Symbole zuordnen
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Wer einmal einen Blick für Formen und Muster entwickelt hat, kommt Aufgaben zum visuellen Denken schnell auf die Schliche. Der wichtigste Tipp zum Einstellungstest lautet daher: Üben – mache dich vertraut mit typischen Fragestellungen und Lösungswegen. An der einen oder anderen Stelle hilft es dir vielleicht, wenn du dir Notizen oder schnelle Skizzen machst. Eventuell sind solche Gedankenstützen auch im Einstellungstest erlaubt – das kannst du vorab in Erfahrung bringen.
Während des Einstellungstests solltest du lieber nicht zu viel Zeit für eine einzelne Aufgabe verwenden. Falls du eine Frage nicht beantworten kannst, überspringst du sie besser und hebst sie dir für später auf. Zum Schluss kannst du dann prüfen, ob du alles beantwortet hast. Und wenn du einmal gar nicht weiter weißt: Unter anderem bei Multiple-Choice-Aufgaben hast du gewisse Chancen, die richtige Lösung nach dem Zufallsprinzip zu erraten.
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