Auswahlverfahren Polizei Höherer Dienst:
Aufgaben, Ablauf, Onlinetest üben
Wie verläuft das Auswahlverfahren Polizei Höherer Dienst?
Der Höhere Dienst ist die höchste Laufbahngruppe bei der Polizei und steht für Führungspositionen mit viel Verantwortung. Es gibt zwei mögliche Wege dorthin: Wenn du bereits im gehobenen Polizeidienst tätig bist und durch herausragende Leistungen überzeugt hast, kannst du intern aufsteigen. Mit einem abgeschlossenen Studium ist auch ein Direkteinstieg möglich; allerdings werden solche Stellen eher selten ausgeschrieben.
Das Auswahlverfahren für den Höheren Dienst hat es in sich. Zunächst erwartet dich ein PC-Test, der deine kognitiven Fähigkeiten auf die Probe stellt. Im Anschluss folgen ein Sporttest sowie eine polizeiärztliche Untersuchung, wo du deine körperliche Fitness unter Beweis stellen musst. Assessment Center und Vorstellungsgespräch bilden die letzte Etappe; hier steht deine persönliche Eignung in puncto Führungskompetenz und Teamfähigkeit im Vordergrund.
Erfahrungsbericht: Auswahlverfahren Höherer Dienst bei der Polizei Hessen
Hallo! Ich bin Markus, 26 Jahre alt, und möchte ich euch einen Einblick in das Auswahlverfahren für die Laufbahn des Höheren Dienstes bei der Polizei Hessen geben. Es war eine intensive Erfahrung, aber ich bin froh, sie gemacht zu haben. Ich hoffe, dass mein Erfahrungsbericht euch bei eurer eigenen Vorbereitung helfen kann!
Nachdem ich mehrere Jahre im gehobenen Dienst bei der Polizei Hessen tätig war, entschied ich mich, den nächsten Schritt zu wagen und mich für den Aufstieg in den Höheren Dienst zu bewerben. Ich fühlte mich bereit für neue Herausforderungen und wollte die Chance nutzen, Führungsaufgaben zu übernehmen.
In meiner bisherigen Laufbahn hatte ich bereits einige anspruchsvolle Einsätze und Projekte geleitet, wodurch ich mir wertvolle Erfahrungen im Umgang mit komplexen Situationen aneignen konnte. Diese Erfahrungen haben mir dabei geholfen, mich auf die Anforderungen des Auswahlverfahrens vorzubereiten und meine Fähigkeiten in den Bereichen Führung, Entscheidungsfindung und Kommunikation weiter zu schärfen.
Aufbau des Eignungstests
Der Eignungstest für den Höheren Dienst bei der Polizei Hessen ist anspruchsvoll und verlangt eine gründliche Vorbereitung. Wenn man schon etwas länger bei der Polizei ist, weiß man das. Ich habe zum Beispiel von einer Polizeikollegin gehört, dass sie sich mehrere Monate auf die Aufgaben vorbereitet hat. Das hat mich zu Beginn schon nervös gemacht; man sollte auf jeden Fall wissen, worauf man sich einlässt und bereit sein, die nötige Lerndisziplin mitzubringen.
Der Eignungstest wird am PC durchgeführt und besteht aus mehreren Aufgabenmodulen zu unterschiedlichen Themen- und Kompetenzbereichen, die in einer bestimmten Struktur angeordnet sind. Die zeitliche Anordnung ist extra so gewählt – zum Beispiel kommen manche Aufgaben dann zu einem späteren Zeitpunkt des Tests nochmal wieder, und man muss zeigen, dass man sich die Fragen gemerkt hat.Spezielle Aufgabentypen
Gerade beim Auswahlverfahren für den Höheren Dienst bei der Polizei gibt es spezielle Aufgabentypen, mit denen nicht nur kognitive Fähigkeiten, sondern auch Zeitmanagement und Konzentration getestet werden. Ich bin mir was die genaue Reihenfolge angeht nicht mehr ganz sicher. Aber ich werde mal versuchen, so ungefähr zu beschreiben, wie man sich das vorstellen kann:
Bei einer COMPRO-Aufgabe (englisch für „Complex Problem Solving“) musste ich Entscheidungen in einem simulierten Szenario treffen, bei dem verschiedene Variablen angepasst werden konnten. Es ging darum, einen Schieberegler so einzustellen, dass sich eine Skala entsprechend verschiebt und am Ende das beste Ergebnis erzielt wird.
Die Challenge: Man hat 11 verschiedene Szenarien, für deren Lösung man jeweils 90 Sekunden Zeit hat – und man darf den Schieberegler nur insgesamt 4 Mal betätigen! Der Zeitdruck war enorm. Nach den ersten zwei Szenarien habe ich aber meinen Rhythmus gefunden und konnte besser einschätzen, wie ich vorgehen sollte.
Die Stadtplan-Aufgabe ist eine weitere typische Aufgabenstellung. Hier geht es in erster Linie um visuelle Merkfähigkeit. Ein Stadtplan wird angezeigt, auf dem mehrere Symbole verzeichnet sind, die für bestimmte Örtlichkeiten stehen (zum Beispiel der Bahnhof, die Post, ein Geschäft …). In circa 10 verschieden Aufgaben wird der Stadtplan dann zuerst für einige Sekunden inklusive der Symbole angezeigt. Danach werden die Symbole ausgeblendet und man muss Fragen zur Lage der Örtlichkeiten beantworten. Diese Aufgabe lag mir deutlich besser, da ich ein gutes räumliches Gedächtnis habe.
Bei einer TACO-Aufgabe (englisch für „Technical Comprehension“) ist technisches Verständnis gefragt. Ich musste in circa 20 Einzelaufgaben jeweils Zielreize für eine Figurenmatrix suchen und markieren. Das funktioniert ungefähr so, dass man auf jeder Testseite eine Matrix angezeigt bekommt und oben drüber die Reize, die markiert werden müssen. Dann hat man für jede Aufgabe etwa 6 Sekunden Zeit, um neun Reize zu suchen und zu markieren. Was soll ich sagen; diese Aufgabe ist extrem schwer – zum Glück habe ich sie im Vorfeld sehr oft geübt, sonst wäre ich damit nicht klargekommen.
Merk- und Konzentrationsfähigkeit
Ein besonders kniffliger Aspekt des Einstellungsverfahrens ist die Kombination aus verschiedenen Aufgabentypen, die insbesondere die Merk- und Konzentrationsfähigkeit testen. Beispielsweise geht es zuerst los mit einer Aufgabe, bei der man sich 8 Bewerberprofile in insgesamt 8 Minuten auswendig merken muss. Die Informationen waren recht detailliert – Namen, Geburtsdaten, Jobinteressen, Kennziffern …
Dann werden etwa 45 Minuten lang komplett andere Aufgaben gestellt! Zum Beispiel Aufgaben zum räumlichen Denken wie Schlauchfiguren, Matrizen und Zahlenreihen. Wenn die 45 Minuten vorbei sind, muss man sich die Bewerberprofile wieder in Erinnerung rufen – und hat sich hoffentlich so viel wie möglich gemerkt. Die Daten werden dann nämlich dann mit Multiple-Choice-Fragen abgeprüft.
Ich war anfangs zuversichtlich, aber nach 45 Minuten komplett anderer Aufgaben fiel es mir schwer, mich wieder an die Details zu erinnern. Ich hatte das Gefühl, dass mir einige Informationen durch die Lappen gingen; das war definitiv eine der frustrierenderen Phasen des Tests.Höraufgaben
Für die Höraufgaben haben wir Kopfhörer bekommen. Das lief so ab, dass man die Aufgaben über den Kopfhörer zugesprochen bekommt, während parallel auf dem Bildschirm verschiedene Antwortmöglichkeiten eingeblendet werden. Das fand ich total schwer; gleichzeitig zuhören und auf dem Bildschirm mitlesen. Ich glaube, ich hatte nicht besonders viele der Höraufgaben richtig, was mich im Nachhinein geärgert hat – ich wusste, dass ich es eigentlich besser kann.Transferaufgaben
Der ultimative Konzentrationstest sind die Transferaufgaben, bei denen verschiedene Aufgabenstellungen miteinander kombiniert werden und parallel ablaufen. Hier fühlte ich mich wirklich unter Druck gesetzt, da ich zwei Dinge gleichzeitig bewältigen musste.
Zum Beispiel muss man am PC eine Reihe von unzusammenhängenden Zahlenreihen nach einer Vorlage sortieren beziehungsweise durchstreichen. Parallel werden dann über die Kopfhörer Höraufgaben eingespielt, die man sozusagen gleichzeitig lösen muss. Und das alles dann auch noch innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens! Am Ende hatte ich aber ein sehr gutes Gefühl – auch diese Aufgabe habe ich im Vorfeld viel geübt. Ich hatte den Eindruck, dass ich das Ganze eigentlich sehr souverän hingekriegt habe.Weitere Schritte und Fazit
Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass man nach dem PC-Test wirklich zu gar nichts mehr zu gebrauchen ist. Mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen, und ich wollte nur noch nach Hause, um mich zu erholen. Ich war sehr erleichtert, dass ich es hinter mich gebracht hatte!
Der PC-Test ist erst der Anfang eines mehrstufigen Auswahlprozesses. Wenn ich diese Hürde erfolgreich genommen habe, folgen noch ein Assessment-Center, ein psychologisches Interview und ein klassisches Vorstellungsgespräch. Bis dahin werde ich versuchen, mich nicht zu sehr verrückt zu machen und mich weiter vorzubereiten.
Insgesamt hat mir der Eignungstest geholfen, meine Stärken und Schwächen besser einzuschätzen. Ich habe gelernt, dass eine gründliche Vorbereitung essenziell ist und dass man sich mental auf den Stress einstellen muss. Ich empfehle jedem, der diesen Weg gehen möchte, frühzeitig mit dem Training zu beginnen und sich nicht entmutigen zu lassen, wenn es nicht gleich perfekt läuft.
Jetzt bin ich erst einmal froh, diesen Teil hinter mir zu haben, und hoffe auf das Beste für die nächsten Schritte. Drückt mir die Daumen!
Markus, 26 Jahre (Name geändert)
Auswahlverfahren Polizei Höherer Dienst: Welche Aufgaben kommen vor?
Der schriftliche Test für den Höheren Dienst bei der Polizei wird in der Regel am Computer durchgeführt und besteht aus Multiple-Choice-Fragen. Was genau auf dich zukommt, kann je nach Bundesland variieren – einige Testbereiche werden aber typischerweise immer abgefragt.
Um in Mathematik und Deutsch Punkten zu können, solltest du unbedingt deine Rechen-Skills und Grammatikkenntnisse auffrischen. Auch Fremdsprachen – häufig Englisch – können geprüft werden. Ein weiterer Bereich sind kognitive Fähigkeiten und Intelligenz; hier stehen Allgemeinbildung, polizeiliches Fachwissen, logisches Denken sowie Merk- und Konzentrationsfähigkeit im Fokus. Abschließend folgt ein Persönlichkeitstest, bei dem du dich selbst einschätzen musst. Hier kannst du zeigen, dass du verantwortungsbewusst bist und die sozialen Kompetenzen für eine Führungsposition mitbringst.
Auswahlverfahren Polizei Höherer Dienst in Hessen und NRW
Bei einigen Polizeien, wie zum Beispiel in Hessen oder Nordrhein-Westfalen, gibt es im Auswahlverfahren für den Höheren Dienst spezielle Aufgabentypen. Beispielsweise werden Höraufgaben oder spezielle Konzentrationsaufgaben besonders gern eingesetzt. Eine gezielte Vorbereitung zahlt sich also umso mehr aus. Es kann helfen, sich mit den typischen Anforderungen und Fragestellungen vertraut zu machen, um im Test souverän auftreten zu können. So steigerst du deine Chancen, die Prüfung erfolgreich zu meistern.
Allgemeinwissen und polizeiliche Fachkenntnisse
Ein gutes Allgemeinwissen hilft dir, aktuelle Entwicklungen zu verstehen und bei wichtigen Entscheidungen den Blick fürs große Ganze nicht zu verlieren. Polizeiliches Fachwissen ist gerade in einer Führungsrolle unverzichtbar; so kannst du als kompetente Ansprechperson auch kritischen Situationen souverän begegnen.
Einige typische Inhalte:
- Recht und Gesetz
- Demokratietest
- Wirtschaft und Finanzen
- Interkulturelles Wissen, Religion, Philosophie
Sprachkenntnisse
Im Höheren Dienst bist du umso mehr „Aushängeschild“ deiner Polizeibehörde. Egal, ob in Berichten, bei Einsätzen oder offiziellen Anlässen – mit den richtigen Kommunikations-Skills weißt du in jeder Situation das Passende zu sagen. Fremdsprachenkenntnisse können beispielsweise bei internationalen Angelegenheiten hilfreich sein.
Einige typische Inhalte:
- Grammatik, Rechtschreibung, Zeichensetzung
- Begriffe, Fremdwörter, Sprichwörter
- Rechtsvorschriften anwenden
- Textverständnis
Mathematik
Im Höheren Dienst der Polizei trägst du nicht selten große Verantwortung: Statistiken und Daten verstehen, Kriminalitätsmuster interpretieren oder Einsatzstrategien und Ressourcenplanung richtig einschätzen – Zahlen über Zahlen! Gute Mathematikkenntnisse sind hier ein echtes Plus, denn sie schärfen dein analytisches Denken.
Einige typische Inhalte:
- Kopfrechnen
- Dreisatz, Prozentrechnen, Zinsrechnen
- Tabellen und Diagramme
- Mathematische Kniffeleien
Logisches Denkvermögen
Kannst du in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren? Im Höheren Dienst der Polizei musst du bei vielen Aufgaben strukturiert vorgehen, um keine Fehler zu machen. Ein gutes logisches Denkvermögen hilft dir dabei, Risiken erfolgreich abzuwägen und die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Einige typische Inhalte:
- Buchstabenreihen
- Zahlenmatrizen
- Absurde Schlussfolgerungen
Visuelles Denkvermögen
Im Berufsalltag der Polizei ist dein Auge für Details gefragt: Tatorte präzise analysieren, Ereignisse rekonstrukieren, Bewegungen und Veränderungen im Raum verstehen – ein gutes visuelles Denkvermögen ist entscheidend, um räumliche Zusammenhänge schnell zu erfassen und richtig zu interpretieren.
Einige typische Inhalte:
- Figurenreihen und -matrizen
- Würfel drehen und kippen
- Faltvorlagen
- Schlauchfiguren
Erinnerungs- und Konzentrationsvermögen
Bei der Polizei sind Führungspersonen mit Intelligenz und Scharfsinn gefragt. Ein gutes Erinnerungsvermögen hilft dir, wichtige Details aus Gesprächen, Berichten oder Einsätzen jederzeit parat zu haben. Mit einer hohen Konzentrationsfähigkeit navigierst du souverän durch stressige Situationen und bleibst dabei präzise und aufmerksam.
Einige typische Inhalte:
- Begriffe und Muster wiedererkennen
- Geknickte Linien
- Höraufgaben
- Personendatei, Steckbrief
Auswahlverfahren Polizei Höherer Dienst üben: eTrainer-Onlinetest (kostenlos)
Mit einer gründlichen Vorbereitung hast du beste Chancen, im Auswahlverfahren für den Höheren Dienst bei der Polizei zu glänzen. Gerade bei einem anspruchsvollen Einstellungsverfahren lohnt es sich, die verschiedenen Themenbereiche gezielt zu trainieren.
Sprachkompetenz und Textverständnis lassen sich gut mit Grammatikübungen verbessern. Allgemeinwissen und polizeiliche Fachkenntnisse erfordern intensives Lernen – Methoden wie Karteikarten, Zusammenfassungen oder Mind-Maps können dir helfen, das Wichtigste im Kopf zu behalten. Bei Logik- und Konzentrationsaufgaben ist es entscheidend, die passenden Antwortstrategien und Lösungswege zu kennen.
Sobald du den Stoff gut beherrschst, sind Testsimulationen besonders hilfreich: Halte dich an die Zeitlimits und verzichte auf Hilfsmittel, die in der Prüfung nicht erlaubt sind. Schließlich wird niemand über Nacht zum Profi! So kannst du deine Stärken gezielt einsetzen und den Weg in die Führungsposition erfolgreich meistern.
eTrainer: Dein Online-Testtrainer für das Auswahlverfahren Polizei Höherer Dienst
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